Das Überwinden der Mauern

Literarisch-musikalische Andacht in der Autobahnkapelle Engen findet guten Zuspruch

Engen (ros) In der Emmaus Kapelle an der Autobahnraststätte war jeder Platz besetzt, zahlreiche Besucher gedachten am Tag der Deutschen Einheit der Wiedervereinigung vor 20 Jahren. Unter dem Motto „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern“ erlebten die Zuhörer eine feierlich, besinnliche Stunde bei einer literarisch-musikalischen Andacht.

Der Titel konnte für den Mauerfall ein Jahr vor der offiziellen Wiedervereinigung stehen. Die vorgetragenen Texte verdeutlichten aber, dass Mauern seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte immer wieder zu überwinden waren. Nach der Begrüßung von Pfarrer Gebhard Reichert trugen Bruno Epple, Eduard Luigis und Wilbert Ugarte Texte und Gedichte vor, die dem Thema entsprachen und nachdenklich stimmten. Der literarische Bogen umfasste Urtexte aus dem Alten Testament des Propheten Jeremia über Ingeborg Bachmann bis zu Franz Werfel. Auch heute noch sind Menschen unrechtmäßig von Mauern umgeben. Mitglieder von Amnesty International berichteten über die derzeitige Situation von Opfern in vier Ländern, die als politisch Verfolgte unter elenden Bedingungen inhaftiert sind.

Zur musikalischen Umrahmung spielten im Duo Christoph Theinert (Violoncello) und Rudi Hartmann (Akkordeon) und Instrumentalisten des Hegau-Gymnasiums unter der Leitung von Gabriele Haunz. Die vorgetragenen Musikstücke waren dem Anlass dieser Andacht einfühlsam ausgewählt.

Zur literarisch-musikalischen Andacht fanden sich zahlreiche Zuhörer in der Emmaus Kapelle an der Autobahnraststätte ein. (Bild: Rossner)

Südkurier, 07.10.2010