Südkurier: Beliebtes Gotteshaus am Rande der Autobahn

Zehn Jahre nach der Einweihung musste die Autobahnkapelle bei Engen saniert werden. Nun wurde die Wiedereinweihung gefeiert.

Die Emmauskapelle an der Autobahnraststätte Hegau West erstrahlt in neuem Glanz: Rechtzeitig zum Weihnachtsfest ist die Sanierung abgeschlossen. Der Geruch nach Farbe liegt im Innenraum der Kapelle noch in der Luft, erst vor wenigen Tagen wurde die Sanierung abgeschlossen. Auf die Wiedereröffnung scheinen die Gläubigen gewartet zu haben: Mit einem Gottesdienst und einem feierlichen Adventssingen am Nachmittag wurde die Kapelle am vierten Advent erneut eingeweiht.

Das einfallende Tageslicht verlieh dem frisch gestrichenen Innenraum eine glanzvolle Ausstrahlung. „Wir können die Kapelle nicht nur vom Sehen, sondern auch vom Riechen genießen“, freute sich Dekan Matthias Zimmermann am Nachmittag über die zahlreichen Gäste, die teilweise auch mit einem Stehplatz vorlieb nehmen mussten. „Heute feiern wir den Abschluss der Sanierungen, die Kapelle hatte eine Patina, die wir so nicht wollten“, erläuterte Zimmermann, der auch Vorsitzender des Trägervereins ist, gegenüber dem SÜDKURIER. Für die Mitglieder sei die Sanierung eine große finanzielle Aufgabe gewesen.

suedkurier201512
Zur Wiedereinweihung der Autobahnkapelle Hegau West nach der Sanierung fanden sich nach dem morgendlichen Gottesdienst auch am Nachmittag zum Adventssingen zahlreiche Besucher ein. Im Bild Pfarrer im Ruhestand Gebhard Reichert, der zum Abschluss seinen Dank an die jungen Musiker richtete. | Bild: Christel Rossner

Zehn Jahre nach der Eröffnung hatte keiner damit gerechnet. In Leichtbauweise erstellt, wurde der Leichtbeton weitgehend naturbelassen, damit die Kapelle die Kalksteinfarbe behält. Dadurch hätten sich die Außenwände schwarz verfärbt, im Innern der Kapelle habe es Schimmelbefall gegeben, so Zimmermann. Zur Deckung der Kosten von 100 000 Euro sei der Trägerverein wie auch beim Bau der Kapelle auf finanzielle Zuwendungen angewiesen.

„Wir möchten, dass die Kapelle auch in Zukunft eine Anlaufstelle für viele Menschen sein kann, die sich hier zum Gottesdienst zusammenfinden“, wünscht sich Dekan Zimmermann. Dafür sprach das gemeinsame Adventssingen, das von einem Orchester des Hegau-Gymnasiums unter der Leitung von Gabriele Haunz würdevoll begleitet wurde. Mit brillant vorgetragenen Soli der jungen Musikerinnen und Musiker wurde das gemeinsame Singen auch zu einem musikalischen Genuss.

Der katholische Pfarrer Gebhard Reichert und der evangelische Pfarrer Hans-Rudolf Bek hielten eine kleine Andacht, als Pfarrer im Ruhestand gestalten sie auch die Gottesdienste an Sonntagen um 11 Uhr in der Autobahnkapelle.