Freude über die Besucherströme

Große Freude herrscht bei den Verantwortlichen der Autobahnkapelle auf Engener Höhe über die Besucherströme. Über 80000 Menschen sind seit der Einweihung vor anderthalb Jahren gekommen. Weitere Neuerungen, wie ein Taufstein und ein Empfangsdienst für Besucher, sind geplant.

VON ALBERT BITTLINGMAIER

Engen – "Das große Interesse an der Autobahnkapelle lässt sich auch an den ausgelegten Fürbitt-Büchern ablesen", so der zweite Vorsitzende des Trägervereins, Bernhard Albrecht. Vier Bücher mit jeweils über 200 Seiten seien schon voll geschrieben. Dies mit teils sehr bewegenden und fast ausnahmslos positiven Zeilen. Die Besucher kämen aus einem weiten Umkreis, so Albrecht. An manchen Wochenenden fänden ganze "Völkerwanderungen" zur Engener Höhe statt.

An den Eintragungen in den ausliegenden Büchern werde deutlich, dass Gäste aus allen Kontinenten Einkehr hielten. Besonders überrascht war Albrecht darüber, dass sich viele Besuchergruppen angemeldet hätten. Sie wollten Andachten feiern und etwas über die Geschichte der Kapelle erfahren. Er selbst habe schon über 45 Führungen vorgenommen.

Sie sind erstaunt über die vielen Einträge im Fürbitt-Buch der Autobahnkapelle (von links): Hans-Rudolf Bek, Gebhard Reichert und Bernhard Albrecht.

Bild: Bittlingmaier

Besonders positiv überrascht zeigte sich Albrecht auch darüber, dass die Einnahmen durch Spenden, Kerzen und Kartenverkauf die Unterhaltungskosten von jährlich etwa 15000 Euro für Strom, Gas und Wasser nicht nur abgedeckt, sondern sogar einen Überschuss ergeben hätten. Der konnte für weitere Anschaffungen verwendet werden. So werde die Bestuhlung ständig ergänzt. Im Vorhof stehe ein Brunnen aus Granitstein. Dort sollen im Frühjahr zwei Bänke aufgestellt werden, damit die Besucher den Blick auf die drei Kreuze vom Vorhof aus genießen können. Eine Besonderheit mit starker christlicher Symbolik soll ein Taufstein aus Bronze werden. Er wird im Eingangsbereich der Kapelle aufgestellt. Das Holzmodell hatte der pensionierte, evangelische Pfarrer Hans-Rudolf Bek, der ebenfalls der Vorstandschaft des Trägervereins angehört, beim Pressegespräch mitgebracht. Ein hochwertiges Buch mit stimmungsvollen Bildern hat Bernhard Albrecht herausgebracht. Sie dokumentiert die Geschichte der Kapelle. Das Buch ist zum Selbstkostenpreis von 30 Euro erhältlich.

Albrecht hat das Buch herausgebracht, weil er genauso wie der pensionierte Pfarrer Gebhard Reichert begeistert über das große Engagement vieler Beteiligten für die Autobahnkapelle ist und darüber, was hier geschaffen wurde. "Dabei war die schlicht gehaltene Architektur anfangs umstritten", so Reichert. "Es ist wunderbar zu sehen, was durch soviel Engagement hier nach und entsteht", so Reichert. Vieles sei anfangs nicht vorstellbar gewesen. Beispielsweise, dass es jeden Sonntag, um 11 Uhr gut besuchte Gottesdienst gebe, die von verschiedenen Gruppen gestaltet würden. Die Gottesdienste werden abwechselnd evangelisch, katholisch oder ökumenisch abgehalten. Einmal im Monat gebe es auch eine Eucharistiefeier. Es werden auch besondere Gottesdienste, wie Motorradsegnungen, angeboten. Sehr ergreifend ist für Pfarrer Reichert immer wieder eine Messe für Beteiligte von Unfällen. Besonders stimmungsvolle Gottesdienste gebe es an hohen Feiertagen, wie Weihnachten oder Ostern. Da komme schon mal Otto Sauter auf der Fahrt vorbei und spiele auf der Trompete, oder die Schwestern von Hegne gestalten eine Messe.

Ein besonderes Anliegen ist Reichert die Einrichtung einer Gruppe, die in den Ferien Besucher empfängt. Sehr positive Erfahrungen damit habe er in Frankreich gemacht. Gesucht würden vor allem junge Leute mit viel Einfühlungsvermögen. Sie sollen geschult werden und möglichst schon im Sommer Fragen der Besucher beantworten, auf das Fürbitt-Buch hinweisen oder ein Segensgebet sprechen. Informationen: Pfarrer Gebhard Reichert, 07732/822333, E-mail: reichert.gebhard@t-online.de