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Aus der Beurteilung des Preisgerichts:
Eine geometrische Grundform aus Kreis und Kegel wird im Sinne einer
"land-art" in die Landschaft gestellt. Offensichtlich leitet
sich die Großform von den nahen Vulkanbergen ab. Der Zugangsweg - im
Sinne der Emmaus-Jünger wird sehr stark geometrisch akzentuiert. Hier
setzt Kritik an, denn der Zugang zum kreisförmigen Kapellenraum über die
Rückseite lässt Schwellenangst aufkommen. Der Innenraum lebt von der
klaren Großform, er schließt sich vollkommen nach außen ab und wird
mystisch nur über ein zentrales Oberlicht belichtet. Akustisch können
Probleme auftreten. Ebenfalls werden über die Wandmaterialien
(Tagstruktur, Isolierung, Dichtung) keine Aussagen gemacht. Der Raum der
Stille, der Meditation und die Oase der Ruhe - wie gewünscht - kann sich
aber nur einstellen, wenn entsprechende Materialien und Oberflächen der
akustisch ungünstigen Raumform entgegengesetzt werden. Mangelnde Aussagen
zur Konstruktion und zum Material und die relativ hohe Kubatur im
Zusammenspiel mit dem aufwendigen Mauerring und dem langen Zugang belasten
die Wirtschaftlichkeit. Der Entwurf lebt aus seiner abstrakten und
durchaus zeichenhaft prägnanten Großform, die nicht direkt einem
christlich motivierten Inhalt zuzuordnen ist.
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