Kontinuität im Abbau der Schulden ist oberstes Ziel des Trägervereins der Autobahnkapelle "Emmaus" an der Raststätte Engen. Die Kapelle ist sehr gut besucht, viele Veranstaltungen finden dort statt und auch für das laufende Jahr plant der Trägerverein weitere Höhepunkte.
VON JüRGEN WASCHKOWITZ
Engen – Der Vorsitzende des Trägervereins Autobahnkapelle im Hegau Stephan Ocker zog bei der Hauptversammlung eine überaus positive Bilanz: "Es sind gerade einmal zwei Jahre, seit unsere Vision Wirklichkeit geworden ist. Dabei kommt es mir schon sehr, sehr lange vor." Wenn ein Tätigkeitsbericht fast nahtlos einmünde in eine große Danksagung, sei das ein Zeichen für überaus große Lebendigkeit und ein durchaus gelungenes Jahr. Was einmal Vision gewesen sei, wurde gelungener Alltag: "Ohne allerdings in Alltagsschleifen oder Gewohnheiten einzumünden."
Die Kapelle sei vielen Menschen fast ein Platz des Alltagsgeschehens geworden. Dahinter stehe aber keine Routine, sondern eine lebendige Gemeinschaft aus Helfern und Gestaltern. "Die Kapelle lebt, das zeigen eindeutig die vielen Anfragen zur Benutzung oder Bewunderung", freute sich der Vorsitzende. Fast täglich kämen Anfragen, Veranstaltungen durchführen zu können, von Gruppen, Institutionen, oder Einzelpersonen. Die Nachfrage halte konstant an und komme aus den verschiedensten Regionen.
Über den wunderschön gelungenen Bildband der Autobahnkapelle freuen sich (von links): Bernhard Albrecht, Manfred Schöffling, Bernd Karcher und Stephan Ocker. (Bild: Waschkowitz)
Mit wunderschönen Bildern ließ der zweite Vorsitzende, Bernhard Albrecht, noch einmal die vielen Besuche und Veranstaltungen Revue passieren. Von der Aufstellung der "Pieta", einer berühmten und kostbaren Marienstatue, über den Besuch der Schwestern aus dem Kloster Hegne, bis zu den Fußballern des VfB Stuttgart, deren gläubiger Star, Mario Gomez, fast den Start zur Rückreise vergessen hätte.
"Es herrscht eine starke Wahrnehmung der Öffentlichkeit für die Kapelle", war Stephan Ocker sehr zufrieden. Die Kapelle werde positiv gesehen, ebenso in der Presse dargestellt. "Wir bekommen immer wieder eine ausgezeichnete Presse, die viel für die Popularität beiträgt."
Die Kapelle wachse, auf der baulichen Ebene und der räumlichen Ausstattung. Aufgestellt und geweiht wurde im vergangenen Jahr der neue Brunnen im Vorhof und einige Bänke konnten angeschafft werden. Für das neue Vereinsjahr ist die Aufstellung eines Taufbeckens vorgesehen. "Der Künstler hat sich schon damit beschäftigt, wir sind sicher das Becken noch in diesem Jahr einrichten zu könne", glaubte Ocker.
Gut angenommen werden die ökumenischen Gottesdienste am Sonntag, jeweils um elf Uhr, berichtete Pfarrer Bernd Karcher. "Ich werde von den Geistlichen der Umgebung vorbildlich unterstützt." Positiv aufgefallen sei ihm, dass die Verantwortlichen für die Gottesdienste die Form und Gestaltung ansprechend ausbauten, mit Musik und Helfern.
"Wir bauen die Schulden kontinuierlich ab und sind sicher, bald schuldenfrei zu sein", stellte Kassier Manfred Schöffling eine angenehme Bilanz auf. In den Jahren seit 1998 seien die Kosten von über 600000 Euro für die Kapelle, bis auf derzeit rund 27000 Euro abgetragen worden. Auch für das kommende Jahr prognostizierte er eine weitere Reduzierung.
Stephan Ocker konnte die Versammlung mit einem großen Dank an alle Beteiligten, Sponsoren, Spender, Mitglieder und aktive Helfer beenden. Als Dank für ausscheidende Mitglieder, der Bestand bleibt sehr konstant, hat Bernhard Albrecht einen Bildband über Idee, Angehen und Entstehung der Kapelle zusammengetragen und wunderschön gestaltet.
Südkurier, 18.05.2007